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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Nachdem man sein von einer Explosion entstelltes Gesicht chirurgisch rekonstruiert hat, reist ein Zeitagent ins Jahr 1975, um als Barkeeper getarnt den mörderischen „Fizzle Bomber“ zu finden. Er trifft Autor John, der ihm von seiner Geschlechtsumwandlung erzählt. Der Agent macht ihm ein einmaliges Angebot.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Nach der 13-seitigen Kurzgeschichte „Entführung in die Zukunft“ („All You Zombies“, 1959) von Robert A. Heinlein, gemeinhin für seine „Starship Troopers“-Vorlage bekannt, haben die in Deutschland geborenen australischen Zwillingsbrüder Michael und Peter Spierig keinen durchgestylten SciFi-Thriller à la „Minority Report“ ausgetüftelt, sondern einen retrofuturistischen Noir, der das Hirn verknotet und das Herz berührt.

Verspricht der Auftakt noch actionreiche Verbrechens-Vorbeugung und die Jagd nach einem irren Bombenleger, wird in ansehnlichen Set Pieces und Innendekor eine persönliche Gesprächsbegegnung daraus, Kopfkino wie von Philip K. Dick, das zunächst einmal nur passabel statt packend ist, dies später aber gewaltig nachholt, einige Empathie für tragische Schicksale weckt und seinen „Looper“-Plot so visionär wie „Inception“ vorträgt.

"Schlange, die sich in den eigenen Schwanz beißt"

In ihrer bemerkenswerten Entwicklung vom unwesentlichen Fankurven-Splatter „Undead“ über die durchschnittliche Vampir-Action-SciFi „Daybreakers“ arbeiten die Brüder wieder mit Ethan Hawke („Boyhood“) zusammen. Der überlässt aber – vorerst – Sarah Snook aus „Jessabelle“ das Feld, die hier großartig aufspielt und sich in ihrer androgynen Rolle  wie eine junge Jodie Foster für eine Karriere empfiehlt.

Ihre Geschichte eines hochbegabten Findelkinds, das Lebenstraum und Liebe verlor und zu einer Geschlechtsumwandlung gezwungen wurde, bildet den erst kuriosen, dann traurigen transsexuellen Kern des irre verwegenen Kreiskonstrukts eines Plots, der einer Schlange gleicht, die sich ewig in den eigenen Schwanz beißt. So verwirrend und desorientierend die (Zeit)Sprünge anmuten, so genial fügen sie sich zu einem Sinnzusammenhang.

"Wie eine Psychose: verstörend, aber elektrisierend"

Das Kausalitätsprinzip, die Abfolge von Ursache und Wirkung, verschlingt sich zu einer Paradoxie um Prädestination – der Lehre um die Vorbestimmung des Lebens – und verlangt dem Verstand einige Akrobatik ab. Jeder Zeitsprung mit dem Multifunktionskoffer, ein Geigenkasten, der das USFF Coordinates Transformer Field Kit enthält, ist ein kleiner psychischer Schock für den Reisenden, so wie der Film selbst ein Schock ist.

Einer, der unweigerlich im Wahnsinn endet, so wie das Terry Gilliam mit seinen „12 Monkeys“ tat.


Dies ist ein Gastbeitrag von Caroline Lin und kommsieh.de

Fazit

„All we have is each other. That’s all we ever had“, beschreibt (Selbst)Begegnungen, mit der die detektivische Mystery einen den Boden unter den Füßen wegzieht. Mehrfach. Wenn man da mitgeht und sich auf diese – sehr eigene – Logik einlässt, erlebt man so etwas wie eine ausgewachsene Psychose: Verstörend, aber elektrisierend.

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