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Quelle: themoviedb.org

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Eine Geheimoperation soll die übelsten Verbrecher:innen von Manila nach Südkorea ausliefern. Nachdem der erste Gefangenenaustausch auf einem Flughafen blutig schief lief, will man weitere Zivilistenopfer vermeiden und hat diesmal für den Transport ein riesiges Frachtschiff gechartert. Neben den 20 Sicherheitsspezialkräften sind auch ein Arzt und seine Assistentin an Bord. Aber die Cops haben die koreanische Mafia einmal mehr unterschätzt: In die Mannschaft wurden jede Menge Waffen und Saboteure eingeschleust und schon nach wenigen Minuten entbrennt ein beispielloser Krieg und Kampf ums Überleben. Doch wer hätte gedacht, dass unter all den skrupellosen Mörderinnen und Killern eine noch weitaus tödlichere Gefahr unter Deck lauert.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

2022 war nicht gerade geizig, wenn es um gefeierte Festivalfilme der rabiaten Sorte ging. The Sadness machte den Anfang, der neue Texas Chainsaw Massacre erschien zwar nur im Stream, hätte auf einem Festival aber sicherlich großen Anklang gefunden, der belgische Megalomaniac war kurz auch ein Thema und mit Terrifier 2 endete das Kunstblutjahr dann so sadistisch wie überaus erfolgreich. Doch auch die asiatische Filmlandschaft war nicht untätig Festivalfutter herzustellen. Der südkoreanische Project Wolf Hunting feierte im September 2022 seine Weltpremiere beim TIFF und ging danach auf globale Festival-Tour, die ihn im Frühjahr 2023 auch nach Deutschland zu den Fantasy Filmfest White Nights bringt. Dort dürfte er sicherlich viele Fans finden, denn die neue Regiearbeit von (Metamorphosis) ist eine tumbe, stumpfe, dumpfe, mit rotem Lebenssaft bis in die Haarspitzen eingekleisterte Achterbahnfahrt.

Alleine die Handlung ist schon so herrlich simple und bescheuert, dass es eine Freude ist: Böse Kriminelle (viele davon pervers, soziopathisch, total durchgeknallt oder im schlechtesten Falle alles zusammen) sollen via Containerschiff nach Südkorea von … Vollkommen egal. Es kommt, wie es das Lehrbuch des Actionfilms vorgesehen hat: Sie werden befreit, übernehmen die Kontrolle des Con Ship. Nun muss ein Held, oder eine Heldin, den Kahn wieder auf Kurs bringen? Nicht ganz. Nach gut einer Stunde kommt zu dieser bis dahin eher gewöhnlichen Genre-Gleichung auch noch ein bestialischer, übermenschlicher Killer hinzu. Eine Art Jason-Zombie-Terminator mit Predator-Sicht und getackerten Augen, der sich unaufhörlich, gnadenlos und sehr effektiv durch das gesamte an Bord befindliche organische Material metzelt.

Wer jetzt denkt, dass Project Wolf Hunting erst dann wirklich zum Blutbad wird, der irrt, und zwar gewaltig. Bereits der Ausbruch der Gefangenen und ihre Übernahme des Schiffs ist ein spritzender Gewaltrausch. Jeder Körperteil wurde bereits dort mindestens einmal zerschnitten, zertrümmert oder perforiert. Das Equipment, welches dafür verwendet wird, reicht von solider Do-it-yourself-Handarbeit wie Messer, Knüppel oder Axt, bis hin zu Schusswaffen oder bloßen Fäusten. Die rote Literanzeige ist schon vorm Auftauchen des Alpha genannten Superkillers wegen Überfüllung nicht mehr zu gebrauchen und doch setzt der Regisseur auch in der zweiten Hälfte immer noch einen drauf.

Mögen die Gräueltaten dabei auch noch so perfide sein, das Gesplattere ist stetig in dem Maße übertrieben, dass dem ganzen ein absurder Unterhaltungswert nicht abzusprechen ist. Einige der blutigen Spitzen sind sogar recht kreativ und so falsch und dumm es auch klingen mag, die Sogkraft der Erwartungen auf den nächsten blutigen Kill ist stark. Dabei ist es auch beachtlich dass die Macher ihre Geschichte relativ ernst nehmen. Eine ironische Selbstreflexion findet nicht statt.  Es herrscht ein rigoroses Take it or leave it. Eine Mentalität, die dem Film gut steht. Es wird nicht versucht filmischen Terror zu erhöhen, oder irgendeine vermeintliche Tiefe in dem ganzen Gematsche zu finden. Project Wolf Hunting ist einfach nur ein irr- und unsinniger Exzess.

Diese Absurdität ist das ganz große Plus, aber auch ein dickes Minus. Denn so schön es ist, wie selbstsicher, fast schon kaltschnäuzig, der Film seine infantile Geschichte vermittelt, am Ende gelingt es dem Script vom Regisseur Kim Hong-sun kein befriedigendes Ende. Im letzten Drittel werden sinnlos wie pflichtschuldig erklärende Rückblenden eingebaut und Figuren innerhalb der Handlung zentral positioniert, obwohl es für deren Zeichnung sowie Entwicklung schon längst zu spät ist. Das wirkt dann nicht wirklich wie ein großer, durchdachter narrativer Plan, sondern mehr wie ein eher unbeholfener Versuch zu kaschieren, dass es für ein echtes Finale nicht gereicht hat, auch wenn die eine oder andere Idee existierte.

Project Wolf Hunting ist im Grunde also ein zweistündiger Prolog für Project Wolf Hunting2. Diese Erkenntnis schmälert rückblickend den Spaß etwas. Es ist das enttäuschende Dessert, eines ansonsten nicht feinen, dafür sättigenden Mahls (natürlich wird das Fleisch blutig serviert). Allerdings stellt sich schon eine fast schon kindliche Vorfreude ein, wenn man daran denkt, dass auch im möglichen Sequel eine ähnlich wunderbar blödsinnige Genre-Sauerei abgeliefert wird. Und dann vielleicht nicht auf einem Schiff, sondern ganz woanders. Spontane Einfälle wären ein Hochhaus oder Sportstadion.

Fazit

"Project Wolf Hunting" ist weder die neue Messlatte in Sachen Terror, noch versteckt sich hinter dem südkoreanischen Blutbad eine tiefere Bedeutung. Der Film ist ein schlichter wie befriedigender Genre-Schweineeimer, dem leider ein wenig das verkorkste Finale im Weg steht. Insgesamt aber ein großer, blutiger Spaß.

Kritik: Sebastian Groß

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