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Quelle: themoviedb.org

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ROT erzählt die Geschichte der 13-jährigen Mei Lee, die neben den täglichen Herausforderungen eines Teenagers noch ein weiteres Problem hat. Mei Lee verwandelt sich schlagartig in einen riesigen knallroten Panda, sobald sie sich aufregt – was als Teenager praktisch ständig der Fall ist. Und zu allem Überfluss muss sie auch mit ihrer überfürsorglichen Mutter Ming, die ihrer Tochter kaum von der Seite weicht, zurechtkommen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Der moderne, massentaugliche Animationsfilm ist keine Erfindung von Pixar, aber sicherlich kann der technische und vor allem kreative Stellenwert der Firma aus Kalifornien nicht genug gelobt werden, wenn es um die Historie dieser Filmgattung geht. Es war Pixar, die uns bewiesen, dass animierte Geschichten und Figuren nicht bloß süß und amüsant sein müssen. Mit Werken wie Toy Story 3 oder Alles steht Kopf wurden Themen behandelt, die man von Kinderfilmen - wie Produktionen von Pixar zum Glück schon lange nicht mehr genannt werden - nicht unbedingt gewohnt war. Doch in den letzten Jahren machte das Studio, vielleicht durch die Übernahme von Disney, einen Wandel durch. Nicht mehr alle ihre Filme hatten diese Kreativität und den Willen mehr zu sein, als eine in schicke Lehrstunde zu gängigen Themen, die jeder x-beliebige Familienfilm behandelt. Die Cars-Trilogie war letztlich nur da fürs Merchandise, Arlo & Spot sorgte lediglich für ein technisches Staunen und bei Onward: Keine halben Sachen hätte wohl niemand überrascht reagiert, wenn zu Beginn keine Schreibtischlambe über die Leinwand gehoppst wäre.

Es hat sich mittlerweile etabliert, dass es zwei Arten von Pixar-Filmen gibt. Nach einem philosophischen Diskurs mit Soul kommt halt ein eher seichterer Luca daher. Daran gibt es an und für sich nichts auszusetzen, allerdings hat die Marke Pixar schon ein wenig ihren Glanz verloren und ihr neuer Film ROT ist nicht gerade eine Politur. Das Langfilm-Debüt von , die für ihren Kurzfilm Bao einst einen Oscar erhielt, ist ein gefälliger Spaß, mit dem typischen Mitteilungsbedürfnis. Eine Geschichte, die spürbar von persönlichen Einflüssen ihrer Regisseurin unterfüttert ist. Es wird kein Psychologie-Seminar benötigt, um zu erkennen, dass hier die reale Beziehung zwischen Shi und ihrer Familie, insbesondere ihrer Mutter, behandelt wird.

Es geht um Tradition, familiäre Werte und den Wunsch sich dennoch frei entfalten zu können. In ROT wird das Verlangen nach Selbstbestimmung kanalisiert und personifiziert durch einen riesigen Roten Panda, in dem sich Hauptfigur Mei Lee verwandelt. So gelingt es der Geschichte, den inneren Kampf seiner Protagonistin nach außen zu kehren. Nicht neu, aber funktionell. Schade allerdings, dass Pixar drumherum noch eine Fantasy-Geschichte entworfen hat. Das nimmt der eigentlichen Thematik leider den Raum zur wahren Entfaltung. So wirkt ROT stellenweise fast schon etwas feige. Immer wieder werden Witzeleien ins Narrativ geschoben, die den eigentlichen Kern des Films konstant ausdünnen. Besonders am Ende ist das schade. Zwar mag die Symbolkraft des Showdowns eindeutig sein, durch seine Larger-than-Life-Aufmachung wird hier aber auch nur wieder vom Wesentlichen abgelenkt.

Sowieso lenkt ROT das Augenmerk des Publikums oft genug weg vom eigentlichen Zentrum seiner Geschichte. Der anschwellende Disput zwischen Mutter und Tochter, das Aufkommen der Pubertät und die etwaige Erkenntnis, dass man Menschen, die man liebt, nicht unbedingt, bzw. zwanghaft, gefallen muss, werden teils so verwässert zur Sprache gebracht, dass eigentlich nicht mehr viel davon übrig bleibt. Ein kreativer Ausgleich existiert dazu nicht. ROT ist technisch wie von Pixar gewohnt superb, aber auch fern davon, die erzählerischen wie technischen Möglichkeiten des Animationsfilms auszureizen. Im besten wie im schlechtesten Sinne haben wir es hier mit einem Standard-Pixarfilm zu tun und Standard war lange Zeit kein Wort, dass man mit den Werken des Studios in Zusammenhang brachte. Das hat sich mittlerweile geändert. Leider.

Fazit

Als persönliche Aufarbeitung einer Mutter-Tochter-Beziehung hätte "ROT" ein großer Titel für Pixar werden können. Doch dafür hätte sich die Geschichte aus der Komfortzone gefälliger Fantasy-Bespaßung herausbewegen müssen. Was bleibt, ist ein Film, der perfekt durch das Wort "Standard" repräsentiert wird.

Kritik: Sebastian Groß

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