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Inhalt

Cindy (Christina Hendricks) und ihr Ehemann Mike (Martin Henderson) begeben sich mit ihrer rebellischen Teenager-Tochter Kinsey (Bailee Madison) und ihrem Sohn Luke (Lewis Pullman) in den Familienurlaub. Doch der Trip entpuppt sich schon bald als unvorstellbarer Albtraum. Nachdem die Vier ihre Unterkunft in einem abgelegenen Trailerpark bezogen haben, beginnt mit einem Klopfen an der Tür eine Nacht voller Terror, aus der es kein Entrinnen gibt. Drei maskierte Fremde mit tödlichen Absichten zwingen die Familie dazu, gemeinsam um ihr Le-ben zu kämpfen...

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Die Fortsetzung zum Slasherfilm The Strangers, der hier in Deutschland den Untertitel Opfernacht spendiert bekommen hat, steht unter keinem viel versprechenden Stern. Nach nun insgesamt 10 Jahren wirkt das Sequel äußerst verspätet und nachgereicht, fast so als hätte man auf irgendein bereits bestehendes Drehbuch die Marke The Strangers draufgeklatscht, um den Film ordentlich zu vermarkten.  Und auch der Blick auf den Regieposten steigert die Hoffnungen nicht, fiel Johannes Roberts bisher eher durch durchschnittliches Material wie 47 Meters Down oder The Other Side of the Door auf. Dass The Strangers: Opfernacht trotz all dieser Warnzeichen ein ordentlicher Horrortrip geworden ist, darf man also als faustdicke Überraschung werten. Auch wenn der Film sich trotzdem nicht über generische Genrekost hinwegbewegen kann.

War der erste Teil in Zügen noch darauf bedacht den Terror seiner Prämisse in den Vordergrund zu stellen und vor allem durch den Einsatz von Stille zu gruseln, wirft The Strangers: Opfernacht diese bedachte Ansatzweise über Bord. Dem Zuschauer wird schon in den ersten Sekunden des Films durch den Einsatz von Kim Wildes Kids of America deutlich gemacht, dass Opfernacht viel klassischere Wege gehen und den Stil des Vorgängers größtenteils ignorieren will. Klassisch deshalb, weil sich Opfernacht offensichtlich beim Zenit des Slashergenres John Carpenter bedient: Seien es Halloween - Die Nacht des Grauens oder Christine, eine eigene Identität, die der Vorgänger durchaus mit sich brachte, kann The Strangers: Opfernacht nicht evozieren.

Mitsamt seines 80er-Jahre Soundtracks, den lauten Jump-Scares oder den langsamen Kamerafahrten über nebelverhangene Felder erfüllt dieser Film so ziemlich jedes Gruselklischee, das man sich vorstellen kann. Die Handlung ist vorhersehbar, die Figuren agieren in Notsituationen nicht gerade wie Intelligenzbestien und die titelgebenden Strangers wissen im richtigen Moment stets wo sie wann zu stehen oder zu sein haben, um ihre Opfer zu überraschen. Dabei wird nie der Versuch unternommen etwas Besonderes oder Eigenes im Genre zu erschaffen, der Kopier- und Zitierwahn steht ganz klar im Vordergrund, was dazu führt, dass es gerade im Mittelteil zu einer Vielzahl repetitiver „hab ich schon mal gesehen“-Momente kommt, vor allem, weil sich der Film ab einem gewissen Zeitpunkt stets gleich strukturiert. Die angenehme Laufzeit von 85 Minuten leidet also durchaus an einigen Durststrecken.

Doch trotz dieser generischen und klischeehaften Erzählung, macht The Strangers: Opfernacht in seinen besten Momenten gehörig Laune. Einerseits liefert der Film dem Zuschauer genau das was der Trailer verspricht, andererseits punktet er gerade bei Inszenierung und Schauspiel. Roberts vermag es durch einige imposante Bilder und Kamerafahrten die Atmosphäre stets bedrohlich und dicht zu formen, während auch die Verbindung von Musik und Bild  ein ums andere Mal für mitreißende Momente sorgt. So wird beispielsweise eine nächtliche Auseinandersetzung an einem neonbeleuchteten Pool wunderbar durch Bonnie Tylers Total Eclipse of the Heart untermalt. Hier beweist der Film  kreative Genrelust und eine nötiges Augenzwinkern, ohne sein Sujet jedoch zu sehr ins Lächerliche zu ziehen.

Auch die Schauspieler machen viel aus ihren dünnen Rollen und geben der namenlosen Familie genug gelungene Dynamik, um Sympathie beim Zuschauer zu erzeugen. Vor allem Martin Henderson (Grey's Anatomy) als Vater Mike und Bailee Madison (Meine erfundene Frau) als rebellische Tochter Kinsey legen sich hier so sehr ins Zeug, dass man in den grausamsten Momenten mit ihnen leidet und im Kampf gegen die Schlächter ordentlich mitfiebert. Mag sich The Strangers: Opfernacht also aus altbekannten Zutaten zusammensetzen und den Ton seines Vorgängers in generischere Gefilde führen, geht der Film mit seiner Prämisse gelungen genug um, um nicht total in den Tiefen der Horror-Egalität zu versinken.

Fazit

Stilistisch ansprechend gefilmt, ordentlich gespielt und in seinen besten Momenten angenehm klassisch, ist „The Strangers: Opfernacht“ nicht ansatzweise das Desaster, was es nach all der Zeit hätte werden können. Wer sich in Hinblick auf den Vorgänger jedoch etwas mehr als einen Schema-F-Slasher mit ein paar guten Momenten wünscht, wird das Kino trotz dieses Lobes enttäuscht verlassen.

Kritik: Thomas Söcker

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