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Zynisch wie eh und je, passt es dem Wettermann Phil Connors (Bill Murray) schon gar nicht, dass er für den Murmeltiertag ins ländliche Punxsutawney fahren muss, um dort einen Sonderbericht zu drehen. Mit der Produzentin Rita (Andie MacDowell) und Kameramann Larry (Chris Elliott) im Schlepptau muss er dennoch hin, holt sich bei Rita eine Abfuhr und ertränkt seine Lebenseinstellung im Alkohol. Doch ist der Gipfel dieses verkorksten Tages, dass Phil in eine Zeitschleife gerät, in der es immer wieder der 2. Februar ist, und ein Ende ist nicht in Sicht...
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Als Experte für psychologisch angehauchte Comedy wie in seinen Regiearbeiten "Teuflisch" oder "Reine Nervensache" nahm sich Harold Ramis auch in "Und täglich grüßt das Murmeltier" dem Wandel eines Menschen an, der mit seiner insgeheimen Nemesis konfrontiert wird. So darf sich Phil Connors in dieser herzlichen Komödie höchst originell eigentlich allem stellen, was das eigentlich grundsolide Kaff Punxsutawney so zu bieten hat. Wenn er mal nicht über seine Nachrichtenkollegin lästert, lästert er eben über sonst alles und jeden, hat aber auch Wünsche, die ihm jedoch sein Verhalten versagen. So wird seine Liebe zu Rita zu einem fast unendlichen Anrennen gegen eine dicke Betonmauer, und er weiß selbst nicht, wo da der Eingang ist.

Damit sind eigentlich sehr einfache, aber auch nachvollziehbare Motive aufgebaut worden, die zusammen mit dem Novum der Zeitschleife eine richtig gute Mischung ergeben haben. Zwar werden einzelne Szenen gut und gerne nochmal und nochmal ausgepackt, aber das verstärkt einfach Phils allmählichen psychischen Abstieg und die Verzweiflung, die dahinter steckt. Demnach wird der Film kaum langweilig, weil das Drehbuch jederzeit rechtzeitig die Kurve kriegt und neue Feinheiten und witzige Einfälle einbaut. So stellt sich die Story wie die fünf Phasen der Krankheitsbewältigung in der Psychologie dar, bis Phil irgendwann im Verlauf seiner unzähligen Murmeltiertage endlich sein Schicksal akzeptiert.

Bis es so weit ist, darf sich der Zuschauer aber zuerst einmal an den haarsträubenden Ideen erfreuen, die sich Phil so in den Kopf gesetzt hat. Wenn er nun als Westernversion eines Clint Eastwood ins Kino geht oder genervt seinen alten Schulfreund umhaut, sind da definitive Lacher dabei. Doch schwenkt der Film auch bald ins ernste Fach um, als es um Phil schwer bestellt ist. Da kann er sich noch so oft umbringen, wie er will, er wacht jeden Morgen mit demselben Lied aus dem Radiowecker auf...
Hier wie auch in oben genannten Beispielen versagte Ramis ein bisschen der Witz und schwenkt letztendlich in ein seichtes Drama um, was zumindest der Story nicht schadet. Als Zuschauer will man ja schließlich wissen, ob die Hauptfigur noch die Kurve kriegt oder wann endlich der 3. Februar ist, auch wenn vieles im Plot wohl voraus zu sehen ist und in der zweiten Spielhälfte keine Überraschungen mehr auspacken kann.

Eher überraschend ist es, dass Ramis inszenatorisch sehr gewöhnlich zugange war. Die lieblose Kameraarbeit bietet kaum Höhepunkte und beschränkt sich lediglich auf das übliche Draufhalten, bedeutsame Szenen sucht man die meiste Zeit vergeblich. Lediglich die potentiellen Annäherungsversuche Phils werden kurzzeitig schön eingefangen, ansonsten wird auch nur für Sekunden ein bisschen dramatisiert, indem man den Wecker in Zeitlupe darstellt. Das ist dann leider zu wenig für einen solch interessanten Stoff, der mit entsprechenden Inszenierungsideen noch weit mehr hergemacht hätte.

Das macht das Schauspielerensemble weit wieder wett. Natürlich sticht hier Bill Murray hervor, der eine ähnlich angelegte Rolle schon in "DIe Geister, die ich rief" gespielt hatte und diese auch perfekt ausfüllte, obwohl er in seiner eigenen Spielart immer noch ein bisschen Komik mit hinein brachte - dennoch ist er prädestiniert für den Part und tut seine Sache auch außerordentlich gut. Auch Andie MacDowell weiß zu begeistern, auch wenn sie ihrer Rolle keine Besonderheiten abringen konnte. Sie reagiert lediglich angemessen auf Phils Macken, und das reichte auch völlig aus, um die Figur so lieblich, aber auch authentisch darzustellen. Bleiben noch letztlich Chris Elliott im Vordergrund zu nennen, der als spaßige, aber für die Story weniger bedeutsame Nebenrolle des Larry agiert, oder Stephen Tobolowsky als nerviger Schulfreund, was leider eher einem Cameo denn einer echten Nebenrolle gleichkam. Dennoch ist es bis auf oben genannte ein sympathischer Cast, der in unauffälliger Manier den Film mitträgt.

Fazit

Die Story trägt mit seiner außergewöhnlichen Idee so viel mit, dass man die etwas verkorkste bzw. belanglose Inszenierung schnell vergisst und sich am Leidensweg des Zynikers Phil Connors köstlich amüsiert. Der psychologische oder gar religiöse Pathos der Geschichte bietet genügend Interpretationsspielraum, den Bill Murray in seinem zweiten Versuch, ein besserer Mensch zu werden, hervorragend ausfüllte. Was bleibt, ist ein durchweg positiv gestimmtes Spaßdrama mit Fantasyeinschlag, das sich Freunde von moralischem Inhalt nicht entgehen lassen sollten.

Kritik: Sascha Wuttke

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