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Türchen 8 - Rückblick Juli 2021

OnealRedux

Von OnealRedux in Der Moviebreak-Adventskalender 2021

Türchen 8 - Rückblick Juli 2021 Bildnachweis: © Moviebreak

Und plötzlich war es deutschlandweit wieder da – das Kino! Nach über einem Jahr im erzwungenen Winterschlaf konnten Filmliebhaberinnen und Filmliebhaber im ganzen Land wieder die Lichtspielhäuser besuchen. Die Angst, Kinos würden im Rahmen der Corona-Pandemie nicht nur physisch, sondern auch als kulturelles Gut aussterben, bewahrheitete sich vorerst nicht.

Passend dazu wurden wir mit einer Vielzahl von Filmstarts geradzu bombadiert. Da beispielweise in Amerika die Kinos viel früher wieder öffnen durften, entluden sich Monate von Blockbuster-Releases innerhalb nur weniger Tage in den deutschen Kinos: Godzilla vs. Kong, Monster Hunter, Conjuring 3 – Im Bann des Teufels, Nodbody, Nomadland, Judas and the Black Messiah sowie der größte Kinostart von allen - Catweazle mit Otto - starteten allesamt  gleichzeitig am 1. Juli. Am meisten Eindruck hinterließ auf Moviebreak wenig überraschend Chloé Zhao's Best Picture-Gewinner Nomadland, das unser Sibbe mit 8,5 Punkten und folgenden Worten ehrte:

Ein emotional berührendes Road-Movie mit dokumentarischem Charakter, das einen faszinierenden Blick auf eine oft vergessene (amerikanische) Randgesellschaft wirft, die – teils gezwungenermaßen, teils aus freiwilligen Stücken – einen alternativen Lebensstil auf der Straße gewählt hat. Das ist erschreckend und imponierend zugleich und wird durch den starken Cast, der von einer hervorragend agierende Frances McDormand angeführt wird, glaubhaft dargestellt. Auch mit seinen ruhigen Tönen ein überaus kraftvollerFilm, der noch lange nachhallt.

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Damit hatte sich die Kinoflut des Julis aber noch lange nicht erschöpft. Passend zum Kinozeitgeist der Moderne ließ auch der erste Marvelfilm nicht lange auf sich warten. Mit Black Widow lenkte Disney den Blick zunächst auf die Vergangenheit, während es mit Serien auf Disney+ inhaltlich weiter voran ging. Der Marvelzug ist eben unaufhaltsam – sdrolrevO yensiD tou ot owB, esouM eht laiH, esouM eht laiH! Davon abgesehen durften aber auch Filme wie The Nest - Alles zu haben ist nie genug oder The little Things mehr oder weniger überzeugen.

Wer hätte das gedacht: „Black Widow“ ist der Film, den das MCU dringend benötigt hat. Der Auftakt der Phase Vier könnte der Schritt in die richtige Richtung sein. Nach all den epischen Auswüchsen der Vergangenheit liegt der Neuanfang vielleicht in einer neuen Bescheidenheit. Es mag auch nur ein Einzelfall bleiben und vielleicht ist man dem nach den nächsten drei bis vier Filmen im ähnlichen Stil auch schon wieder überdrüssig, aber im Moment fühlt sich das goldrichtig an. Höher, schneller und weiter hat irgendwann einfach seine Grenzen. Und es darf gerne auch mal Filme geben, die schlicht und ergreifend für sich stehen. Unglaublich, aber wahr.

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Neben Marvel durfte auch ein weiteres, global beliebtes Franchise die Rückkehr der Kinos feiern. Fast & Furious 9 wurde dann auch direkt der finanziell erfolgreichste Film 2021 (bis James Bond: Keine Zeit zu sterben um die Ecke kam). Vinnie the Diesel wird’s freuen – auch wenn der Film bei uns nicht besonders gut wegkam. Weitere Releases umfassten das koreanische Drama Minari – Wo wir Wurzeln schlagen sowie den in nur einem einzigen Shot gedrehten Kriegshorror Space Jam: A New Legacy.

Durch die geringwertige Dramaturgie leidet „Fast & Furious 9“ erheblich an Kolbenfresser. Es rächt sich mittlerweile zunehmend, dass die Reihe so exorbitant durch Nichtigkeiten aufgedunsen ist, dass sie nur noch in wenige Parklücken passt. Wenn Regisseur Justin Lin es aber krachen lässt, dann ordentlich, mit Schmackes und mit voller Freude an der Missbilligung der Naturgesetze. Trotz allem kann auch die neunte Lackschicht nicht mehr wirklich verschleiern, dass die Reihe in einer Sackgasse liegen geblieben ist.

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Natürlich endete der Juli nach all diesen Kinoschmankerln auch mit ein paar gehörigen Knallen (oder was ist die Mehrzahl von Knall? Knalls? - Ich habe es gegoogelt, es ist wirklich "Knallen"). Dwayne Johnson und Emily Blunt begaben sich gemeinsam vor den abenteuerlichen Greenscreen in Jungle Cruise, Guy Ritchie hüllte sich (erfolgreich) in düsterne Tonalitäten in Cash Truck, David Lowery zeigte uns, warum das Kino so magisch sein kann in The Green Knight und M. Night Shyamalan bewies in Der Strand, der alle älter macht zum x-ten Mal, dass er einer der enigmatischsten Regisseure unserer Zeit ist.

Ein exzellentes Ensemble, das die Alterung mit minimalen Effekten glaubhaft macht, eine klaustrophobische Kulisse und faszinierende Prämisse bilden die solide Basis M. Night Shyamalans spielfilmlanger FolgeTwilight Zone. Deren Handlung wählt zum eigenen Nachteil den entgegengesetzten Ansatz der Vorlage, der das albtraumhafte Szenario vorrangig zur Demaskierung zwischenmenschlicher Abgründe diente. Im Comic dekonstruierte sozialdynamische Dogmen idealisiert die Verfilmung, deren Logiklücken immer weiter klaffen. Abstruse Erklärungen stellt der passable Mystery-Horror über philosophisches Potenzial und psychologische Komplexität.

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Heutiges Gewinnspiel: Was erwartet ihr von MCU Phase 4? Guckt ihr die Serien oder nur die Filme? Und kann sich Marvel überhaupt noch steigern?

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Zu gewinnen gibt es heute dank der Unterstützung von Paramount Home Entertainment 2x die BD von Die Frauen von Image titleStepford sowie 2x die BD von In der Glut des Südens.

Viel Glück!

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