Erwähnungen
Jahresrückblick 2022 - DingDong
Von siBBe in Der große Jahresrückblick der MB-Redaktion 2022
am Samstag, 31 Dezember 2022, 12:00 Uhr
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DIE TOP 10 FILME 2022:
1. The Innocents
Eine angenehm unangenehme Mischung aus Drama, Fantasy und Horrorelementen. The Innocents bietet u. a. unheimliche und vereinzelt grausige Bilder in Kombination mit einer interessanten, höchst emotionalen Story. Liebevoll und traurig. Schockierend und einfühlsam. Aufwühlend und herzzerreißend. Großes Lob gilt dabei insbesondere den überaus talentierten KinderdarstellerInnen, die erfrischenderweise nicht aussehen, als ob sie aus einem Modelkatalog gecastet worden wären. Mein persönliches Highlight des Jahres.
2. X
Optisch einwandfreie Reise in die 70er-Jahre. Klare Inspirationsquelle dabei: The Texas Chainsaw Massacre, doch auch bei anderen Filmen wird sich bedient. Dies wirkt allerdings nicht wie plumpes Zusammenklauen, sondern kommt vielmehr einer ehrvollen Verbeugung gleich. Kennt man so bereits von Quentin Tarantinos Werken. Ti Wests X weist eine ungemein schmierige, unheilvolle Atmosphäre auf und erinnert dabei an Tobe Hoopers bereits erwähnten The Texas Chainsaw Massacre. Garniert wird das Ganze mit talentierten SchauspielerInnen, toller Kameraführung sowie manch blutiger Sequenz.
3. Im Westen Nichts Neues
Auf visueller Ebene beeindruckend, auf emotionaler aufwühlend. Die Skepsis darüber, dass ein Klassiker wie Im Westen Nichts Neues eine (weitere) Neuauflage erhält und diese dann auch noch unter dem Banner von Netflix war unberechtigt, denn diese Version liefert großes Kino. Trostlos, düster, trist. Das Gesicht des Krieges ist hässlich und Im Westen Nichts Neues zeigt einmal mehr, wie ungemein abstoßend und abscheulich selbiges wirklich ist.
4. Thor: Love and Thunder
Vollgestopft mit Albernheiten und aberwitzigen Einfällen bietet Thor: Love and Thunder spaßige sowie temporeiche Unterhaltung. Für Langeweile bleibt keine Zeit. Nicht unbedingt anspruchsvoll, dafür ungemein durchgeknallt sowie farbenfroh. Mir hat's gefallen.
5. The Sadness
The Sadness ist ein schwieriger Kandidat und mag innerhalb einer Top 10 evtl. verwundern. Regisseur Robert Jabbaz erschuf mit The Sadness nämlich ein eher zweischneidiges Schwert. Einerseits schafft Jabbaz es nicht, nennenswertes Interesse an den beiden Hauptfiguren aufkommen zu lassen, weswegen sein Film in erster Linie von den Bildern lebt. Andererseits wissen eben diese Bilder durchaus zu überzeugen: apokalyptisch anmutende Straßenzüge, geisteskrank-grinsende Irre und ein durchaus hoher Gewaltgrad üben eine gewisse Faszination aus. Insbesondere dann, wenn man eine große Affinität für Zombie- bzw. Endzeitfilme und/oder die Comicreihe Crossed hegt. Wo wir auch direkt bei dem Grund angelangt wären, warum ich mit dem Film deutlich mehr anzufangen weiß, als man es wohl eigentlich sollte: Denn ich mag exakt die drei genannten Dinge.
6. The Northman
Obgleich ich mir nach den anderen Filmen, die Robert Eggers im Vorfeld abliefert hat, etwas mehr erhofft hatte, bietet The Northman eine visuell beeindruckende Rachestory vor skandinavischer Naturkulisse. Etwas zäher als mir lieb gewesen wäre, aber dennoch ein faszinierender Trip.
7. Veganer schmecken besser - Erst killen, dann grillen
Geistreich, lustig, blutig. Eine schwarze Komödie, die immer wieder mit kleinen Geschmacklosigkeiten auftrumpft. Ehre gebührt auch den beiden HauptdarstellerInnen, die ihre Sache wirklich gut machen und den Film tragen. Besonders hervorgehoben sei Fabrice Eboué, der nicht nur den Metzer Vincent verkörpert, sondern mit Veganer schmecken besser auch gleich sein Regiedebüt ablieferte.
8. The Bubble
Ich kann mir nicht helfen, aber ich fand The Bubble unerwartet amüsant. Tatsächlich ist meine Punktwertung für den Film auf Moviebreak die bis dato höchste. So ganz verstehen kann ich das zwar nicht, finde aber auch dies irgendwie lustig.
9. Buba
Buba ist ein Film, der es aus Ermangelung an Alternativen in meine Liste geschafft hat. Nichtsdesto trotz empfand ich den Prequelfilm zu der erfolgreichen deutschen Netflixserie How to Sell Drugs Online (fast) (die übrigens sehr zu empfehlen ist), der sich der Figur des Stuntman Buba annimmt, als ziemlich unterhaltsam und empfehlenswert. Großen Anteil daran hat selbstverständlich Bjarne Mädel, der die titelgebende Hauptfigur wirklich sehr cool verkörpert.
10. Texas Chainsaw Massacre
Auch mit Texas Chainsaw Massacre findet sich in meiner Top 10 ein weiterer Film, den man (und ich selbst ebenfalls) dort evtl. nicht wirklich erwarten würde. Denn der Film hat durchaus einige Macken. Dennoch mag ich die (Kult-)Figur des Kettensägenschwingenden und Menschenhaut tragenden Hühnen. Insbesondere dann, wenn er grafisch zu Werke gehen darf, was im Falle von David Blue Garcias Film auch durchaus der Fall ist. Aber mal ganz ehrlich: Eigentlich taucht Texas Chainsaw Massacre auch nur deshalb auf, weil ich verhältnismäßig wenig aktuelle Filme schaue, sondern mich stattdessen lieber Filmen vergangener Jahrzehnte widme und eine Top 8 doof gewesen wäre.
DIE 5 ENTTÄUSCHENDSTEN FILME 2022:
1. Jurassic World - Ein neues Zeitalter
Puh. Es ist schier unbegreiflich, wie man es fertig bekommt, mit einem derart großen Budget und einer Marke wie Jurassic Park bzw. World in der Tasche einen derart großen Haufen geistigen Dünnschiss zu fabrizieren. Jurassic World - Ein neues Zeitalter ist Schwachsinn hoch 10, ein Sammelsurium an Nonsens. Und leider kein Unfug, den man anschaut und Freude empfindet, sondern solcher, der einen einfach nur ungläubig den Kopf schütteln lässt. Lieblos zusammengeklaut aus anderen Film sowie darin bemüht, die eigenen Vorgänger in ihren Szenen nachzuahmen.
2. Moonfall
Roland Emmerichs Tage als großer Regisseur sind vorbei (und das lange schon). Moonfall ist ein Reinfall, sowohl inhaltlich als auch visuell. Dumm und hässlich (zumindest in überraschend vielen Szenen). Immerhin gibt es dennoch die ein oder andere Sequenz, die Spaß macht.
3. Scream
An Wes Cravens großartiges Original kam bisher keines der Sequels auch nur im Ansatz heran, aber immerhin waren die ersten drei Fortsetzungen noch recht unterhaltsam. Der fünfte Teil, dessen Titel einfach nur Scream lautet und ohne die entsprechende Ziffer auskommt, ist nur noch Mittelmaß. Damit aber immerhin noch deutlich besser als die neuen Halloween-Ableger. Dennoch, das Franchise ist tot. Lasst die Toten endlich ruhen.
4. Dark Glasses
Meine Güte, was eine Grütze. Schaut man sich Dark Glasses an, so lässt sich kaum glauben, dass Dario Argento den Film verbrochen hat. Wie schafft es jemand, der Werke wie Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe oder Tenebrae auf Zelluloid gebannt hat, etwas derart Unerträgliches zu kreieren?! Pure Fremdscham.
5. Terrifier 2
Eigentlich ist Terrifier 2 derart irrelevant, dass er im Grunde gar keine Aufmerksamkeit verdient. Ich schenke sie ihm dennoch und spreche damit verbunden die Warnung aus, dass man sich den Film getrost sparen kann. Ja, Terrifier 2 hat die ein oder andere wirklich sehr brutale und allen voran sadistische Szene zu bieten, aber das reicht eben nicht. Insbesondere dann nicht, wenn das Drehbuch auf eine Briefmarke passt und das Ergebnis auch noch rund 140 Minuten lang ist.
10 MOST WANTED FILME 2023:
Evil Dead Rise
Dune - Teil 2
The Last Train to New York
Planet of the Dead
Guardians of the Galaxy Vol. 3
The Last Voyage of Demeter
Hagen
The Meg 2: The Trench
Rebel Moon
MEIN SERIENJAHR 2022:
Brandaktuelle Filme habe ich dieses Jahr zwar relativ wenige gesehen, dafür aber haufenweise Serien. Mit dabei einige wirklich starke neue Formate. Da es bei so vielen tollen Serien beziehungsweise Serienstaffeln den Rahmen sprengen, auf alles im Detail einzugehen, beschränke ich mich auf eine simple Aufzählung. Und ja, es hat seinen Grund, warum House of the Dragon sowie Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht darin keine Erwähnung finden. Die haben mich nämlich beide schwer enttäuscht.
Geheimtipps: This Fool, Kotaro lives alone
Gut bis Sehr gut: Vikings: Valhalla, The Watcher, Pistol, Pam & Tommy, Shantaram, Andor, The Pentaverate, Chucky und viele bemerkenswerte, bereits etablierte Serien haben tolle neue Staffeln erhalten und wurden damit teilweise beendet oder traurigerweise abgesetzt: Stranger Things, Derry Girls, Primal, The Boys, Raised by Wolves, Peaky Blinders, Love, Death & Robots, Better Call Saul sowie Euphoria.
BESONDERE ERWÄHNUNGEN:
Das häufigste filmbezogene Kopfschütteln des Jahres: Jurassic World - Ein neues Zeitalter
Mieter des Jahres: Kotaro aus Kotaro lives alone
Beste Historien/-Fantasyaction des Jahres: Vikings: Valhalla
FAZIT:
Da ich, was Filme angeht, zumeist in der Vergangenheit verweile und mich lieber kreuz und quer durch die Filmgeschichte schaue, habe ich mich mal wieder relativ wenig mit dem aktuellen Filmjahr beschäftigt. Klar, die Genres, die mir am Herzen liegen, habe ich im Hinblick auf aktuelle Produktionen immer im Blick. Aber das war’s dann mehr oder minder auch schon. Daher möchte ich mir im Hinblick auf das Filmjahr 2022 kein abschließendes Urteil erlauben. Dafür habe ich zuviele relevante Titel schlichtweg nicht gesehen. Für die Zukunft hoffe ich auf viel guten Science-Fiction-Content, denn davon gibt es für meinen Geschmack mittlerweile deutlich zu wenig.
Ich wünsche euch allen einen guten Start ins Jahr 2023 und wenn ihr spezielle Wünsche oder Interessengebiete habt, denen wir uns zukünftig (mehr) widmen sollen, so teilt uns diese einfach mit (z.B. hier). Dafür sind wir schließlich eine Community. Gehabt euch wohl!
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