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Es war einmal vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis....

Es herrscht Bürgerkrieg. Die Rebellen, deren Raumschiffe von einem geheimen Stützpunkt aus angreifen, haben ihren ersten Sieg gegen das böse galaktische Imperium errungen.
Während der Schlacht ist es Spionen der Rebellen gelungen, Geheimpläne über die absolute Waffe des Imperiums in ihren Besitz zu bringen, den Todesstern, eine bewaffnete Raumstation, deren Feuerkraft ausreicht, um einen ganzen Planeten zu vernichten.
Verfolgt von den finsteren Agenten des Imperiums jagt Prinzessin Leia an Bord ihres Sternenschiffs nach Hause, als Hüterin der erbeuteten Pläne, die ihr Volk retten und der Galaxis die Freiheit wiedergeben könnten...

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Während die Worte langsam durch das Bild fahren und die Musik von Komponist John Williams weiter anschwillt macht sich in der Brust vieler Zuschauer ein warmes Gefühl breit, denn „Star Wars“ ist weit mehr als nur schnöde Nostalgie, oder konsumorientierte Massenware.

Springen wir zunächst ins Jahr 1973. Der junge Filmemacher George Lucas landete gerade seinen ersten Kritiker Erfolg mit „American Graffiti“, welcher es auf stolze 5 Nominierungen bei den Oscars brachte. Angefeuert durch den plötzlichen Erfolg beginnt er mit der Arbeit zum Drehbuch von „Star Wars“, einer Geschichte in der Lucas viele Genres mit einarbeitet, die er als Kind und Jugendlicher frenetisch gefiert hat. Angefangen von alten Samurai Filmen aus Japan, über dreckige Western, bis hin zu B-Movie Sciencefiction Streifen.

Dreh und Angelpunkt seines „modernen Märchens“ ist Protagonist Luke Skywalker, gespielt von Synchronsprecher und Serienschauspieler Mark Hamill. Luke lebt auf dem verschlafenen Wüstenplaneten Tatooin, zusammen mit seiner Tante und seinem Onkel. Durch einen Zufall gelangt Luke in den Besitz zweier Droiden, C-3PO und R2-D2, welche im Besitz eines dringenden Hilferufes der eingangs genannten Prinzessin Leia sind. Ihre Bitte um Hilfe gilt jedoch nicht dem jungen Luke, sondern einem alten Mann namens Obi-Wan Kenobi, der als Einsiedler irgendwo in der Wüste von Tatooin sein Leben verbringt. Kenobi, gespielt von Schauspiel Urgestein Alec Guinness, ist ein Jedi Ritter, ein Mitglied eines alten Kultes, welche die Wege der Macht ergründen und als Streiter für das Gute in der Galaxis einst für Frieden sorgten. Zusammen machen sich die Beiden auf zum Raumhafen von Mos Eisley, wo es naturgemäß vor Kopfgeldjägern, Schmugglern und allerlei anderen dunklen Gestalten nur so wimmelt. Dort treffen sie auf  Han Solo, gespielt von Harrison Ford, der bis dato nur in ganz kleinen Nebenrollen zu sehen war. Solo ist Captain des Rasenden Falken, dem nach eigener Aussage schnellstem Schiff in der Galaxis. Etwas widerwillig nimmt er Obi-Wan und Luke mit an Bord, zunächst nur mit dem Ziel seine Passagiere auf dem Planeten Alderaan abzusetzen, doch dort angekommen überschlagen sich die Ereignisse und Obi-Wan, Luke, Han und sein Co-Pilot Chewbacca, einem über 2 Meter großem Wookie, finden sich plötzlich mitten auf dem Todesstern wieder. Dort versuchen sie die gefangene Prinzessin Leia, gespielt von der bis dato unbekannten Carrie Fisher, aus den Klauen des Imperiums zu befreien.

Wie eingangs bereits erwähnt bedient sich Lucas sowohl bei seinen Figuren, wie auch der Geschichte an einer bunten Mischung diverser Genres. Die Jedi Ritter sind stark durch die asiatischen Samurai Filme inspiriert, angefangen beim ikonischen Lichtschwert, welches in seiner Form stark an das Katana Schwert erinnert und von Obi-Wan liebevoll als „eine elegante Waffe aus zivilisierteren Zeiten“ bezeichnet wird, über die Philosophie bis hin zum Kleidungsstil.

Han Solo hingegen verkörpert den klassischen Gunslinger aus alten Western Streifen, der Argumente lieber mit der Blaser Kanone regelt, erneut repräsentiert durch seinen Kleidungsstil und seinen Charakter.

Luke Skywalker ist als Protagonist zunächst ein unbeschriebenes Blatt und damit die perfekte Ruflektion für den Zuschauer, denn auch er erlebt die Ereignisse um ihn herum zum ersten Mal und lernt dabei ständig Neues und mit ihm das Publikum, wodurch ein sehr homogenes Erzähltempo entsteht, da man nie das Gefühl hat der Handlung nicht folgen zu können.

Die Geschichte selbst ähnelt in ihrer Erzählweise an ein klassisches Märchen, in dem der junge Held zusammen mit seinen Kumpanen und unterstützt vom weisen Zauberer die hübsche Prinzessin aus den Klauen einer bösen Entität befreien muss, selbst die ersten Worte auf der Leinwand „Es war einmal vor langer Zeit....“ geben einen klaren Fingerzeig auf klassische Werke der Gebrüder Grimm und Co.

Natürlich braucht ein Abenteuer auch den passenden Gegenspieler für unsere jungen Helden und so ward  Darth Vader geboren, einer der ikonischsten Leinwand Schurken aller Zeiten, nicht zuletzt dank der legendären Stimme von James Earl Jones. Als Antagonist verkörpert Vader in „Star Wars“ zunächst das klischeehafte Böse, angefangen bei seiner schwarzen Rüstung, über das rote Lichtschwert, bis hin zu seiner kaltblütigen und berechnenden Art. Es ist eben jene klare schwarz-weiß Zeichnung der Figuren, die wunderbar zu der im Vorfeld angesprochenen Märchenthematik passen.

Apropos Stereotypen, bei der Darstellung des Imperiums, einer intergalaktischen Militärdiktatur, hat sich der Film optisch von den deutschen Uniformen aus dem 2. Weltkrieg inspirieren lassen, also quasi „Nazis in Space“, was im übrigen ein großartiger Titel für einen B-Movie Horrorfilm wäre.

Wirft man einen Blick auf die Besetzung, so stehen neben echten Hollywood Urgesteinen, wie etwa  Peter Cushing und Alec Guinness überwiegend junge, unbekannte Gesichter vor der Kamera, eine Entscheidung die sicherlich mit dem verhältnismäßig geringem Budget des Filmes zusammen hängt. Trotz ihrer zum Teil recht überschaubaren Erfahrung im Filmgeschäft liefert der gesamte Cast durch die Bank weg eine tolle Performance, was natürlich nicht zuletzt am Script und der Regiearbeit von Lucas selbst liegt.

Doch „Star Wars“ wäre nicht „Star Wars“ ohne die Special Effekts und nein liebe Kinder, wir reden hier nicht von CGI Explosionen und Schauspielern die vor einem riesigen Greenscreen herumfuchteln, sondern über echte Modelle, mit deren Hilfe eine Illusion auf die Leinwand gezaubert wird, die zu der damaligen Zeit ihres Gleichen gesucht hat. Die Arbeit für die Special Effects übernahm eine Firma namens „I.L.M. - Industrial Light and Magic“, welche von Lucas selbst gegründet wurde.

Aus heutiger Sicht wirkt es geradezu unbegreiflich, was jenes Team vor knapp 40 Jahren mit Puppen, Miniatur Modellen und Kulissen geschaffen hat, denn auch nach all diesen Jahren kann man die originale Kinofassung genießen, sollte man den das Glück haben diese zu besitzen, ohne dabei das Gefühl zu verspüren altbackene Effekte und billige Gummikostüme über die Leinwand stolpern zu sehen.

Damit der Film auch in akustischer Hinsicht ein voller Erfolg wurde gründete Lucas ebenfalls die Firma „Sprocket Systems“, später bekannt als „Skywalker Sound“, die für die musikalische Untermalung des Ganzen zuständig war. Über den Soundtrack von Komponist John Williams haben wir ja bereits am Anfang gesprochen, doch viel wichtiger sind die etlichen Sounds, die dem Film erst die richtige Atmosphäre geben. Angefangen vom summen der Laserschwerter, über das surren der Raumschiffantriebe, bis hin zur Vertonung von Chewbacca, alles im Film hat sein ganz eigenes Sounddesign, erneut nur mit der Hilfe von simplen Tricks und Effekten, dennoch ist die Auswirkung auf den Film enorm, denn als Zuschauer sah man damals nicht nur einen schnöden Film, man war im Weltraum, man hörte die näher kommenden Tie-Fighter, die Schüsse ihre Kanonen und die befriedigende Explosion wenn besagte Schiffe in die ewigen Jagdgründe verschwanden.

„Star Wars“ revolutionierte den Ausdruck Blockbuster und spiegelt die Geburt einer neuen Ära von Kinofilmen wieder, die das Medium Film auf eine bis dato schier ungeahnte Weise ausnutzen.

Doch warum ist ein Film wie „Star Wars“ nach so vielen Jahren immer noch in den Köpfen und Herzen von Millionen von Menschen ?

Da wäre natürlich die kindliche Nostalgie, denn auch wenn nur die wenigsten Leser dieser Zeilen das Glück gehabt haben „Krieg der Sterne“ im Februar 1978 im Kino erleben zu dürfen, so ist es doch eine jener Filmreihen, die die Kindheit etlicher Menschen auf die ein oder andere Art und Weise geprägt hat und wie könnte es auch anders sein, schließlich gibt es im Film Schwerter, Pistolen, Magie, Raumschiffe, eine Prinzessin, Aliens, Schurken und dergleichen, quasi die Quintessenz der Phantasie eines jeden Kindes. Von den etlichen Spielzeugen und der Projektion selber als Luke Skywalker Abenteuer zu erleben gar nicht erst zu sprechen. Doch „Star Wars“ ist weit mehr, denn anders als andere Faible aus der Kindheit blickt man als erwachsener nicht auf die Filme mit einem verschämten Blick der aussagt: “So etwas fand ich früher mal gut ?“, sondern mit der gleichen Liebe und Passionen wie früher, da George Lucas mit diesem Herzensprojekt einen generationsübergreifenden zeitlosen Klassiker geschaffen hat, der in jeder Sekunde die Leidenschaft seines Schöpfers widerspiegelt und deswegen auch heute noch in aller Munde ist. „Star Wars“ ist nicht zuletzt die Geschichte eines Mannes, der allen Widrigkeiten zum Trotz seinen Traum verwirklicht hat und der Welt eine Filmreihe geschenkt hat, die das Medium Film und das Erlebnis Kino nachhaltig geprägt haben.

Fazit

„Star Wars“ markiert nicht nur den Beginn moderner Blockbuster Produktionen, sondern auch eine Revolution des gesamten Mediums in Aspekten wie den Special Effects und der musikalischen Untermalung.

Das Lebenswerk von George Lucas begeistert seit knapp 40 Jahren Generationen von Filmfans und wird dies auch in Zukunft tun, denn dank seiner Geschichte, seinen Figuren und der Liebe seines Schöpfers ist dieses moderne Weltraummärchen ein zeitloses Stück Kinounterhaltung, welches von Filmhistorikern aus der Zukunft im gleichen Atemzug mit Werken wie „Metropolis“, „Citizen Kane“, oder „The Wizzard of Oz“ genannt werden wird.

Kritik: Sebastian Pierchalla

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